Anmerkung des Autors
Im Folgenden finden Sie die theoretischen Grundlagen für die Erstellung eines Fragebogens. Dafür wird hier meine wissenschaftliche Abschlussarbeit an der Universität Tübingen publiziert. Das Kapitel 4 ist aus Gründen der Aktualität nur in Teilen enthalten. Alle anderen Kapitel sind komplett samt Literaturverzeichnis vorhanden. Sie sind unabhängig von der Zeit aktuell geblieben und können durch die Grundlagenbehandlung der Problematik Fragebogen Ihnen hilfreich zur Seite stehen. Viel Spaß beim Lesen.
Axel Pratzner
Evaluation durch webbasierte Fragebogen aus erwachsenenpädagogischer Perspektive
Theoretische Grundlagen aus der Erwachsenenbildung, wissenschaftlich fundierter Aufbau von Fragebogen und eine Beurteilung von bestehenden Softwarelösungen
vorgelegt von:
Axel Pratzner
10. Juni 2001
betreut von
Prof. Dr. Norbert Vogel
Kapitel 1: Einleitung
Ausgangspunkt dieser Arbeit ist meine Tätigkeit als Leiter von EDV-Kursen. Bei der Suche nach Chancen zur Verbesserung meiner Kurse beschäftigte ich mich zunehmend mit Evaluation und ihren Möglichkeiten, auch für pädagogisch ungeschulte Kursleiter.
Im vorliegenden Fall steht jedem Teilnehmer ein Computer zur Verfügung, so daß auf einen webbasierten Fragebogen problemlos zugegriffen werden kann.
Im folgenden wird der Begriff ‚webbasiert‘ verwendet, da es im Deutschen kein zutreffendes Wort gibt. Webbasiert bedeutet, daß ein System Computernetze nutzt. Dabei wird in der Praxis die Technologie des Internets verwendet, um bereits bestehende und weitverbreitete Ressourcen nutzen zu können. Diese Computernetze können im kleinen Bereich vorkommen, z.B. als Firmennetze in Form eines Intranet, das aber wiederum extern erreichbar sein kann. Wenn es extern durch geschlossene Benutzergruppen erreichbar ist, wird aus dem Intranet ein Extranet. Kann jeder auf das Netzwerk global zugreifen, dann sind wir beim bekannten Internet.
1.1 Problemstellung
Die Durchführung von Evaluationen in EDV-Kursen und auch der Pädagogik fremden Bereichen stellt den Durchführenden vor mehrere Probleme. Insgesamt haben sich drei ‚Problemzonen‘ herausgestellt:
- Pädagogisch ungeschulten Kursleitern sind die wissenschaftlichen Grundlagen der Erwachsenenbildung und deren Forderungen an Evaluation unbekannt.
- Der Aufbau eines Fragebogens wird in seiner Komplexität unterschätzt.
- Mögliche Hilfsmittel in Form von Softwarelösungen sind unbekannt, bzw. es wird die erstbeste Software eingesetzt.
1.2 Fragestellung
Wie ist es also für einen pädagogisch ungeschulten Kursleiter möglich, einen wissenschaftlich fundierten Fragebogen ökonomisch sinnvoll zu erstellen? Wie sehen die Forderungen aus der Perspektive der Erwachsenenbildung aus, welche Kriterien muß ein Fragebogen erfüllen, und welche Softwarelösungen unterstützen den Anwender in seinem Evaluationsvorhaben?
1.3 Zielsetzung
In dieser Arbeit sollen die Voraussetzungen für einen wissenschaftlich fundierten Fragebogen auf der Basis der pädagogischen Forderungen zur Evaluation untersucht werden. Anhand dieser Voraussetzungen werden bestehende Softwarelösungen auf ihre Praxistauglichkeit hin untersucht.
1.4 Aufbau
Der Aufbau der Arbeit gliedert sich in drei Teile:
- Im ersten Teil findet sich ein Überblick über die Methodik der Evaluation mit dem Schwerpunkt schriftliche Befragung aus erwachsenenpädagogischer Perspektive statt.
- Der zweite Teil geht auf die Technik der schriftlichen Befragung ein. Der Aufbau eines Fragebogens wird unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet und Empfehlungen der Wissenschaft werden zusammengetragen.
- Im dritten Teil werden Softwarelösungen untersucht: Inwiefern erfüllen diese die geforderten Kriterien aus den vorherigen Kapiteln? Dabei wird auf die Praxistauglichkeit für den wissenschaftlich arbeitenden Evaluator ohne Computerausbildung eingegangen. Die Möglichkeiten von bestehenden Softwarelösungen werden dargestellt.
Bedingt durch das Thema ist die Literaturlage fachübergreifend, was bei diesem Thema erforderlich ist, da es ansonsten nur mit starken Einschränkungen betrachtet werden könnte. „Evaluation als problemorientiertes Handeln kann nicht nur auf Erkenntnisse einer Einzelwissenschaft aufbauen? (Wottawa/Thierau 1998, S.66). Im zweiten Kapitel steht die Literatur der Erwachsenenbildung im Vordergrund.
Kapitel 3 ‚Technik der schriftlichen Befragung‘ stützt sich zudem auf Literatur aus den Disziplinen Psychologie, Soziologie und Statistik.